Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim, die MIND European Foundation for Psychedelic Science und die Charité – Universitätsmedizin Berlin haben sich zusammengeschlossen, um eine bahnbrechende Studie zur Behandlung von therapieresistenten Depressionen mit Psilocybin durchzuführen.
Diese Zusammenarbeit markiert einen signifikanten Schritt in der Erforschung psychedelischer Substanzen als potenzielle therapeutische Mittel.
Psilocybin, ein natürlich vorkommendes Psychedelikum, das in bestimmten Pilzarten gefunden wird, hat in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit in der wissenschaftlichen Gemeinschaft erregt. Frühere Studien haben gezeigt, dass Psilocybin das Potenzial hat, tiefgreifende psychologische Erlebnisse zu induzieren, die zu signifikanten und langanhaltenden positiven Veränderungen in Bezug auf psychische Erkrankungen führen können. Insbesondere bei therapieresistenten Depressionen, einer Erkrankung, bei der herkömmliche Behandlungsmethoden versagen, könnte Psilocybin eine vielversprechende Alternative bieten.
Die geplante Studie, bekannt als EPIsoDE, wird von Prof. Dr. med. Gerhard Gründer vom ZI Mannheim geleitet und ist eine randomisierte, doppelblinde, placebo-kontrollierte Untersuchung. Sie zielt darauf ab, die Wirksamkeit und Sicherheit von Psilocybin in einem klinischen Rahmen zu bewerten. Insgesamt 144 Patienten, die an therapieresistenten Depressionen leiden, werden in die Studie aufgenommen und erhalten ein oder zwei Dosierungen von Psilocybin unter therapeutischer Begleitung.
Ein wesentlicher Aspekt der Studie ist die psychotherapeutische Unterstützung, die den Teilnehmern sowohl vor als auch nach der Verabreichung von Psilocybin angeboten wird. Diese Sitzungen sind entscheidend, um die Patienten auf die Erfahrung vorzubereiten und ihnen zu helfen, das Erlebte zu integrieren. Die Hoffnung ist, dass durch diese Kombination von Psychotherapie und Psilocybin-Behandlung neue Wege zur Überwindung von Depressionen gefunden werden können.
Die Studie wurde von der zuständigen Bundesoberbehörde, dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, sowie der zuständigen Ethikkommission genehmigt. Dies unterstreicht das wachsende Interesse und die Akzeptanz der medizinischen und wissenschaftlichen Gemeinschaft, psychedelische Substanzen als mögliche Behandlungsoptionen für schwere psychische Erkrankungen zu erforschen.
Die MIND Foundation, eine gemeinnützige Organisation, die sich der Förderung der psychedelischen Forschung und Therapie widmet, spielt eine Schlüsselrolle in dieser Studie. Ihre Arbeit baut auf dem neurobiologischen und psychologischen Potenzial von Psychedelika auf, um die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden im klinischen Umfeld zu verbessern.
Die Charité – Universitätsmedizin Berlin, als eines der führenden Krankenhäuser Europas und zweites Prüfzentrum der Studie, bringt ihre umfangreiche Expertise in der psychiatrischen Forschung und Behandlung ein. Die Einbeziehung der Charité gewährleistet, dass die Studie auf höchstem wissenschaftlichen und ethischen Niveau durchgeführt wird.
Die Ergebnisse dieser Studie könnten weitreichende Auswirkungen auf die Behandlung von Depressionen und möglicherweise auch auf andere psychische Störungen haben. Es ist ein aufregender Moment in der psychopharmakologischen Forschung, der das Potenzial hat, das Leben von Millionen von Menschen, die an schweren und bisher unbehandelbaren psychischen Erkrankungen leiden, zu verbessern.
Für weitere Informationen über die Studie und die beteiligten Institutionen können Sie die offiziellen Webseiten des ZI Mannheim und der MIND Foundation besuchen.
Studie über Psilocybin (FDA)
CAM-Studie zu Psilocybin
Psilocybin bei therapieresistenten Depressionen
Psychotherapy with Psilocybin for Depression Systematic Review
Wie “Magic Mushrooms” bei Depressionen helfen könnten